"Welterbe - von der lokalen Aufgabe zur globalen Herausforderung": Dies ist das Thema der "Bonner Gespräche", zu denen der Präsident des Bundesrates und die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn für
Mittwoch, den 10. September 2003, 18.30 Uhr,
ins Haus der Geschichte in Bonn,
Willy-Brandt-Allee 14,
eingeladen haben.
Unter der Moderation des ehemaligen Intendanten des ORB, Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer, diskutieren der Bundesratspräsident und sachsen-anhaltinische Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, die Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn Bärbel Dieckmann, der ehemalige Präsident des UNESCO-Welterbekomitees Dr. Tamás Fejérdy sowie der Präsident der Stiftung Haus der Geschichte sowie Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission Prof. Dr. Hermann Schäfer über "Lust und Last" von Welterbe. Ein Videotrailer, gefolgt von kurzen Statements des Bundesratspräsidenten und des ehemaligen Präsidenten des UNESCO-Welterbekomitees, werden in die Thematik einführen.
Die Liste des UNESCO-Welterbes beruht auf der Konvention zum Schutz des Kultur und Naturerbes der Menschheit von 1972. Die Welterbestätten bilden nicht nur eine faszinierende Landkarte der kulturellen Vielfalt der Menschheitsgeschichte, die Konvention ist auch das bislang bedeutendste internationale Instrument, das jemals von der Völkergemeinschaft zum Schutz ihres gemeinsamen kulturellen und natürlichen Erbes beschlossen wurde. Der Eintrag auf die Liste ist daher eine globale Auszeichnung und gleichzeitig eine lokale Verpflichtung. Die UNESCO-Konvention ist ein erster Ansatz einer Weltkulturpolitik - und wie diese ein Beitrag zu Frieden und internationaler Sicherheit. Aber gerade im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen und angesichts fanatischer Bilderstürmer beklagen viele ihre Wirkungslosigkeit. Hinter der Herausforderung eines gemeinsamen Menschheitserbes jenseits nationaler Sichtweisen stecken zahlreiche Aufgaben - lokale wie globale.
Mit den Bonner Gesprächen soll an die Tradition gemeinsamer kultureller Veranstaltungen zwischen Bundesrat und Stadt Bonn angeknüpft, die Bedeutung der ehemaligen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland für unser föderales System wachgehalten und ihre jetzige Funktion als Bundesstadt anerkannt werden.
Auch der Ständige Beirat, der sich aus den Bevollmächtigten der 16 Länder beim Bund zusammensetzt und dessen wichtigste Aufgabe die Beratung und Unterstützung des Präsidiums des Bundesrates ist, wird an der Diskussionsveranstaltung am Abend im Haus der Geschichte teilnehmen. Am Nachmittag wird er einer Einladung des Intendanten der Deutschen Welle, des ehemaligen Bevollmächtigten der Hansestadt Bremen Staatsrat a. D. Erik Bettermann, in das neue Dienstgebäude der Deutschen Welle in Bonn folgen. Um 17.00 Uhr tritt der Ständige Beirat zu seiner Sitzung im historischen "Zimmer 13" in der Bonner Außenstelle des Bundesrates zu seiner wöchentlichen Sitzung zusammen.